FUENF VOR 12

Ausstellung in Galerie mp43 – projektraum für das periphere
Stollbergerstr. 73, 12627 Berlin

6.-27. November 2022

Eröffnung: Sonntag 6.11.2022, 15-18 Uhr

Artist Talk: Donnerstag 17.11.2022, 16-17 Uhr

Die Künstlerinitiative Group Global 3000 zeigt seit 2013 Ausstellungen, die sich mit drängenden Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit befassen. Unter dem Titel „5vor12“ ist die Gruppe nun zu Gast im Projektraum mp43. Mit verschiedenen künstlerischen Medien sucht sie einen Ausdruck für die Dringlichkeit, auf die fundamentalen Umwälzungen zu reagieren, die das Leben auf unserem Planeten schon lange merklich schädigen, aber bald vollends zu eskalieren drohen. Fünf Positionen reflektieren die Beklemmung, aber auch die Chancen der gefühlt fünf Minuten, die noch zum Handeln bleiben.

Tom Albrecht ruft die Besucher:innen in einer Umfrage auf, ihr Verhalten angesichts der Krise in ein Schema einzufügen, mit dem Wunsch und Wirklichkeit des Handelns modelliert werden sollen. Dazu macht das Objekt „Transformation“ auf die Notwendigkeit der Energiewende aufmerksam und dient gleichzeitig als Hommage an den technischen Erfindungsgeist der Menschheit.

Mariel Gottwicks Installation „… und wenn sie verbrennen, dafür kann ich nichts.“ zeigt Insekten in einem Licht-Objekt und in Fotografien. In einer Gegenüberstellung einer distanzierten und einer Nahperspektive werden unsere komplexen Mitgeschöpfe von ihrem Status als Fluchtpunkte von Unmutsprojektionen rehabilitiert. Sie verdienen Respekt nicht nur, weil sie zur Rettung des Lebens auf der Erde beitragen, sondern weil sie ein faszinierender Teil desselben sind.

Die Sorgfaltspflicht für alles Lebendige beschäftigt auch Stephan Groß. Sein Experimentalfilm „BIS NICHTS MEHR ÜBRIG IST“ zeigt ein systematisches Zusammenbrechen in Wort und Ton, bis buchstäblich nichts mehr übrig ist. Fünf Worte und Fünf Klänge, die einem alarmierenden sukzessiven Kahlschlag ausgesetzt werden als Paraphrase von Raubbau, Ausbeutung, Auslöschung und Verschwinden.

Die von Alexa Helbig in Mischtechnik ausgeführte großformatige Arbeit „The Full Catastrophe“ zeigt eine expressive abstrakte Szenerie um ein totes Tier. Der titelgebende Ausdruck, ursprünglich ein Filmzitat, ging in den allgemeinen Sprachgebrauch ein und dient heute auch als Vehikel für die Idee von schonungsloser Betrachtung und Akzeptanz auch schlimmster Krisen als Bewältigungsstrategie.

Maria Korporals interaktive, multimediale Installation „Emergency Call Center“, die aus mehreren Videos in unterschiedlichen Formaten besteht, befasst sich mit extremen klimatologischen Ereignissen. Ein zentrales Element der Arbeit ist ein Telefon, das man anhören und beantworten kann und die Menschen auffordert, auf den Notruf der Erde zu reagieren.

Gemeinsam ist den Arbeiten die Frage: Kann es sein, dass wir den Wettlauf mit der Zeit nur gewinnen können, wenn wir innehalten und der Reflexion mehr Raum geben?

(Text von Stephan Groß)

• Download Einladungskarte in PDF

Öffnungszeiten: jeden Dienstag, Donnerstag, Sonntag 15-18 Uhr
Künstlergespräch: 17.11.2022 von 16-17 Uhr.
Maria Korporal ist am 6., 17., 20. und 27.11. anwesend.

In dieser Ausstellung zeigt Maria Korporal ihr Video Emergency Call und ihre interaktive, mulimediale Installation Emergency Call Center.

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