Rekall Ubik @Berlin ist eine 2018 Fortsetzung der in 2016 angefangenen interaktiven Arbeit Rekall. Das Werk ist inspiriert von einer Erzählung von Philip K. Dick, worin Menschen die gerne reisen möchten, doch wegen verschiedenen Umständen das nicht ausführen können, die Dienste von REKALL Inc. in Anspruch nehmen. REKALL verspricht seinen Kunden, künstliche Erinnerungen einzupflanzen, die nicht von echten zu unterscheiden sind. Obwohl der Kunde vorher darüber informiert wird, dass das „Erlebte“ nicht real ist, sollen die „Erinnerungen“ dieselben Emotionen wie echte Erlebnisse auslösen.
Das Werk benachdruckt die Absurdität des Massentourismus, die Oberflächigkeit des Kurzurlaubs in der Ferne, die manchmal als einzige Ziel scheinen zu haben, ein tastbares Beweis zu bekommen “daß man da gewesen ist” – während das Ökosystem zerstört wird und die ursprüngliche Kultur verloren geht.
Der Roboter “Rekall” ist ein kleiner wind-up Spielzeug-Roboter. Während der erste „Rekall“ auf einem kleinen Globus lief und die Besucher ein Land aus einer Liste aller Länder der Welt auswählen ließ, ist „Rekall Ubik“ ein Stadtreisender, der ständig in den Straßen unterwegs ist. Die Besucher können jederzeit auf eine Schaltfläche in der rechten Ecke des Bildschirms klicken: “click here to rekall a memory” – „Klicken Sie hier, um eine Erinnerung abzurufen“. Rekall wird aufhören und der Besucher wird sein eigenes Gesicht in der Mitte der Straße finden. Wie in der vorherigen Version wird eine virtuelle Postkarte an das System gesendet. Alle gespeicherten Postkarten werden vom Künstler gedruckt und im THE REKALL BOOK gesammelt, das während der Ausstellungen des Werkes oder im Atelier des Künstlers zu sehen ist.
„Rekall Ubik @Berlin“ ist die erste Stadtreise von Rekall in den Straßen von Berlin. Die Arbeit ist anlässlich der Ausstellung POSUN V ČASE im Mai 2018 in Prag ausgestellt worden. Während des Aufenthalts in der tschechischen Hauptstadt hat sich Rekall für seine nächste Städtereise „Rekall Golem @Praha“ inspirieren lassen, welche in April 2019 in Berlin ausgestellt wird.