Das Projekt besteht aus einem Plakat mit einer Karte von Kreuzkölln, so wie der Reuterkiez in Berlin im Volksmund genannt wird. Einige Kreuzungen sind mit Codes versehen, Varianten des Symbols „Kreis mit Punkt„. Mit den Codes kann man animierte Augmented Reality Szenen auf dem Handy aufrufen. Sie zeigen eine 3D-Kugel, die ein 360° schwarz-weiß Foto der jeweiligen Kreuzung zeigt. Die Kugeln blähen sich von Zeit zu Zeit auf und geben den Blick auf den inneren farbigen Kern frei, in dem sich gezeichnete, wechselnde Figuren befinden: die stillen Stimmen aus dem Inneren der Stadt finden einen Weg nach draußen.
Die Kreuzungen/Kugel sind durch kleinere farbige Kugeln mit einander verbunden und ähneln eine Konstellation.
Titel: The Silent Voices of the Inner City – Xroads in Xkölln
Technik: AR-Installation, digitale und analoge Mischtechnik
Größe und Dauer: variabel
Jahr: 2024
© Maria Korporal
Die Arbeit wird während des Kunstfestivals 48-Stunden-Neukölln vom 28. bis 30. Juni 2024 im Rahmen der Ausstellung STILLEN des Künstlerinnenkollektivs FEMMESPHERES zu sehen sein.
Veranstaltungsort: KulturKirche nikodemus
Datum und Uhrzeiten
Fr., 28.06.2024 – 19:00 – 23:00
Sa., 29.06.2024 – 19:00 – 23:00
So., 30.06.2024 – 14:00 – 17:00
Das Symbol:
Ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte. Ein Symbol voll optischer Ruhe und inhaltlicher Brisanz. Es findet Verwendung als Verkehrszeichen, in Astronomie und Astrologie, in der Alchemie, bei den Pfadfindern, in der Mathematik, Philatelie, als Medidationshilfe und und und. Es könnte ein Auge sein. Oder eine Zielscheibe. Oder eine weibliche Brust?
Wir haben dieses Symbol gewählt, um unsere künstlerischen Positionen punktgenau in das Projekt URBANE STILLE einzubringen, zu fokussieren, zu „brandmarken“. Ein Signal, ein Zeichen, ein Symbol. Wenn es für die weibliche Brust steht, dann für alles, was Menschen damit assoziieren können, wollen und dürfen. Relevant für jeden auf der Skala zwischen Frau und Mann. Relevant für jeden Säugling, jede Beziehung, jede Nachbarschaft, jede Gesellschaft. Relevant für die Menschheit.
Der Ort – Nikodemuskirche:
Die Kirche als Ort der Stille innerhalb der urbanen Kakophonie gerät immer mehr in Vergessenheit. FEMMESPHERES besetzt diesen Ort mit weiblicher Energie und Intention – STILLEN. Vielleicht ist das ein neuer, zeitgemäßer Ansatz für lebendige Gemeinschaft.
Das Konzept:
Die sechs FEMMESPHERES Künstlerinnen bespielen die Nikodemuskirche – das Außen, das Innen und den Weg dazwischen – mit ganz unterschiedlichen Interpretationen des Symbols und laden damit ein zur Ruhe, zur Pause, zur Reflexion. Die künstlerische Palette reicht von Paste-ups über AR zu Videoprojektion und Performance. Jede Künstlerin gestaltet ihre Arbeiten ganz persönlich und mit ihren Mitteln, geeint durch die Verwendung des Symbols. Ein Angebot an die Betrachter, ihre ganz persönlichen Bedürfnisse zu reflektieren, vielleicht sogar zu stillen und sich, in aller Individualität, als Gemeinschaft zu verstehen.
Über die Künstlerinnen:
Schön, stark, wehrhaft, sinnlich – Kollektiv FEMMESPHERES ist eine kollaborative, installative Komposition von ästhetischen und partizipatorischen Angeboten, die einer starken Weiblichkeit und ihren Unterstützer*innen Inspiration und Wertschätzung schenken will.
Die Künstlerinnen Gabriela Dumitrescu, Maria Korporal, Izabela Nowak, Corinna Rosteck, Anja Roth und Susanne Weber-Lehrfeld befassen sich mit den Gender-Fragen auf ihre jeweils ganz persönliche kreative Art und Weise. Ein Sparring von Perspektiven, Narrativen und Arbeiten aus diametralen Feldern der weiblichen Kunst für eine schillernde Sichtbarkeit dessen, was Frauen an Frauen lieben, schätzen und stärken wollen. Eine durchdringende Hommage aus einer künstlerisch und zivilgesellschaftlich relevanten Sicht.