Exhibition in the Kulturmühle Perwenitz with Marion Angulanza, Jutta Barth, Birgit Borggrebe, Marilyn Green, Maria Korporal
Opening: Sunday August 23, 2020, 2 pm
Exhibition duration: August 23 – September 27, 2020
Opening hours: Saturday 1-7 pm, Sunday and Holidays from 11:30 am to 6 pm
Maria Korporal participates with her multidisciplinary installation Tree Travelling.
Kulturmühle Perwenitz e.v.
Perwenitzer Dorfstr. 1, 14621 Schönwalde-Glien OT Perwenitz
www.kulturmuehle-perwenitz.de
tel: 033231 60856 – e-mail: info@kulturmuehle-perwenitz.de
Bus 671 ab Rathaus Spandau – Haltestelle Perwenitz Kirche
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Video of the opening
Grün als Sehnsuchtsfarbe hat hier die blaue Blume der Romantik abgelöst. Es geht nicht mehr so sehr um den geistigen Raum, das spirituelle Erleben, sondern ganz irdisch um das Überleben der Vegetation in einer zersiedelten, mit Asphalt zerschnittenen Natur.
Es geht auch um das genaue Hinschauen, das Aufgreifen der Schönheit, die emotionale Verbundenheit mit einer Natur, die uns häufig fremd geworden ist, deren Wirkmächtigkeit uns die Wissenschaft zunehmend ins Bewusstsein ruft.
Das Grün verhilft uns zum Atemholen, versorgt uns mit dem Lebensstoff, dem Sauerstoff, ohne den unser Planet ins Grau–Braun triftet.
Noch ist der Wald ein Symbol der Beständigkeit, doch es droht der Verfall, das Ungleichgewicht. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Ausstellung.
Die Kunst jedenfalls scheint in den Zeiten des Klimawandels immer mehr auch, neben den Wissenschaften, ein Aufbewahrungsort für das Vergängliche in der Natur zu werden. Und die Sehnsucht nach Natur scheint umso größer zu werden, je weniger von ihr übrig ist.
Marion Angulanza
Unter dem Vorzeichen der spürbaren klimatischen Veränderungen interessieren mich als Bildmotive gleichermaßen Natur- und Kulturlandschaften, deren Veränderungen oder gar deren Verschwinden. Einige Zeichnungen überziehe ich mit Schraffurnetzen oder schlage mit dem Stanzeisen Löcher hinein. Diese Eingriffe bezeichne ich als Störfelder.
Dem Bildthema der romantischen Landschaftsdarstellung folgend stelle ich gleichzeitig die Frage, ob Natur weiterhin als Sehnsuchtsort für menschliches Wohlbehagen, für Heimat oder Urlaubsglück dienen kann. Wir haben eine sehr detaillierte Kenntnis über die tatsächliche Lage unserer Naturumgebung und wir wissen, dass das, was wir mit den Augen sehen, nicht das ist, was wirklich ist.
Jutta Barth
Zarte Strukturen, eingelassen in Recyclingbütten und überzeichnet meist mit Tusche kennzeichnen meine Bilder. Verbundenheit, Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit im Zyklus von Werden und Vergehen, Licht und Schatten scheinen als Themen auf. Mit den Objekten greife ich Vorgefundenes auf und stelle neue Zusammenhänge her.
Achtsamkeit bezüglich der Ressourcen und ihrer ökologischen Wertigkeit sind wichtige Kriterien in meiner künstlerischen Arbeit.
Birgit Borggrebe
Meine Bilder zeigen die Verletzlichkeit der Natur gegenüber einer Menschheit, die mit ihren Bedürfnissen nach Raum immer artifiziellere Lebensräume schafft.
Die Bilder zeigen aber auch Erinnerungen an Zeiten und Orte, in denen die Symbiose zwischen Mensch und Natur noch intakt war.
Marilyn Green
Unsere Sehnsucht nach dem Grünen ist vielleicht eine Sehnsucht nach innerer Ruhe und Harmonie. Ein Spaziergang ins Grüne, ins Grüne zu gehen, ist eine Versuch, ins Gleichgewicht zu kommen, um uns zu erholen.
Grün entsteht aus Blau und Gelb. Blau ist eine beruhigende und vertiefende Farbe. Sie ist die Farbe der Phantasie, des Traums, der Illusion, manchmal auch der Traurigkeit. Gelb gibt uns Inspiration. Es ist die Farbe der Sonne, des Lichts.
Gerade jetzt in Corona – Zeiten brauchen wir Hoffnung was sich durch die Farbe Grün als Farbe des Werdens am besten vermitteln lässt.
Meine Bilder spielen mit dem Grün. Sie vermitteln verschiedene Eindrücke von Erfahrung, Sehnsucht, Heiterkeit, Geborgenheit. Jedoch nicht nur Heiterkeit und Geborgenheit, sonder auch Schwere und Urwüchsigkeit im Strom des dunklen Grüns.
Maria Korporal
Ihre interaktive Videoinstallation Tree Travelling umfasst ein Video der weltweiten Flugkarte, generiert aus einem Echtzeit-Radar, mit allen Flugzeugen, die zu diesem Zeitpunkt fliegen. Durch das Bewegen eines kleinen Baumstamms können die Zuschauer die ganze Welt mit wachsenden Bäumen füllen, während die Flugzeuge langsam verschwinden. Man wird also ermutigt, eine Weile still zu stehen und sich bewusst zu werden, was Bäume für unser irdisches Leben bedeuten.