Rekall & Co

48 Stunden Neukölln

Das Kunstfestival 48 Stunden Neukölln findet unter dem Thema „Futur III“ vom 14. bis 16. Juni 2019 statt.
Seit der Gründung 1999 hat sich 48 Stunden Neukölln mit seinem Vorbildcharakter als Berlins größtes freies Kunstfestival etabliert. Der Bezirk Neukölln verwandelt sich während der 48 Stunden in ein künstlerisches Experimentierfeld. In und für Neukölln entstehen Kunstprojekte, die ihre Inspiration aus den lokalen Lebensrealitäten, der vorhandenen Diversität und der besonderen Demografie beziehen. Offene Entwicklungsprozesse und kreative Diskurse werden dabei ohne Vorbehalte verwirklicht und stärken so den Innovationscharakter des Festivals. Die hier entstandenen künstlerischen Arbeiten wirken als Impulse weit über Berlin-Neukölln hinaus, beziehen Stellung zu gesamtgesellschaftlichen Fragen und fördern einen nachhaltigen Austausch mit der internationalen Kunstszene. (Quelle: 48-stunden-neukoelln.de/de/page/leitbild)

Maria Korporal nimmt mit zwei speziellen Neukölln-bezogenen Projekten am Festival teil.

1. Rekall Ubik @Neukölln

Der Bildschirm zeigt ein Video mit einem wind-up Spielzeug-Roboter, der ständig in den Straßen von Neukölln unterwegs ist. Das ist Rekall, der Roboter der Dich um die Welt führt und künstliche Erinnerungen an Reisen erzeugt.
In der oberen Ecke blinken die Namen von 165 Ländern nacheinander, genau so viele wie die Nationalitäten der Bevölkerung in Neukölln. Du kannst jederzeit auf eine Schaltfläche in der unteren Ecke des Bildschirms klicken: click here to rekall the future – hier klicken, um die Zukunft abzurufen. Rekall wird aufhören und Du wirst Dein eigenes Gesicht in der Mitte der Straße finden: eine Postkarte, wie eine Erinnerung an eine imaginäre Zukunft in einem anderen Land, fern und doch so nah.
Die Postkarten werden während der Ausstellung auf einem zweiten Bildschirm als Slideshow gezeigt.
Rekall Ubik @Neukölln ist Teil des ganzen Rekall-Projekts. Das Projekt ist ein work in progress. Es wurden bereits mehrere Versionen mit verschiedenen interaktiven Elementen wie einer Webcam oder einer Tastatur erstellt. Jede Version wird durch einen neuen Roboter dargestellt, als ob die vorherige Version wieder zusammengesetzt worden wäre.

Veranstaltungsort und Öffnungszeiten:
PAS-11 – Polymedialer Ponyhof – Kienitzer Str. 11 – 12053 Berlin
Fr 19:00 bis Sa 02:00 – Sa 14:00 bis So 02:00 – So 14:00 bis 19:00
Siehe auch 48-stunden-neukoelln.de/de/event/rekall-ubik-neukölln

2. Breathearth Rebuilding

Breathearth ist eine interaktive Installation. Die Zuschauer*innen sind eingeladen, eine kleine Erdkugel zu beatmen. Mit jedem Atemzug werden mehr Blumen und Blätter projiziert, bis alles mit Farben und Leben bedeckt ist. Bei jeder Sitzung, erscheinen andere Kombinationen von Vegetation. Wenn die Atmung stoppt, verschwindet nach kurzer Zeit die Vegetation: die Erde braucht unseren Atem um am Leben zu bleiben … Die Zukunft der Erde liegt in unseren Händen!
Für 48 Stunden Neukölln hat Maria Korporal eine spezielle Version des Projekts geschaffen: Breathearth Rebuilding. Als Hintergrund für die Pflanzenprojektion, sind verschiedene Fotos von Baustellen in Neukölln verwendet worden. Bei jeder Sitzung erscheint ein anderer Hintergrund, vom Zufall bestimmt. Wenn man auf der Erdkugel atmet, wachsen Grass und Blumen auf der Baustelle.

Veranstaltungsort und Öffnungszeiten:
PAS-22 – Leises Rixdorf – Kirchgasse 7, Eing. Wanzlikpfad 3 – 12043 Berlin
Fr 20:30 bis 23:30 – Sa 16:30 bis 23:30 – So 16:30 bis 19:00
Siehe auch 48-stunden-neukoelln.de/de/event/breathearth

Rekall Ubik @Neukölln

Der Bildschirm zeigt ein Video mit einem wind-up Spielzeug-Roboter, der ständig in den Straßen von Neukölln unterwegs ist. Das ist Rekall, der Roboter der Dich um die Welt führt und künstliche Erinnerungen an Reisen erzeugt.
In der oberen Ecke blinken die Namen von 165 Ländern nacheinander, genau so viele wie die Nationalitäten der Bevölkerung in Neukölln. Du kannst jederzeit auf eine Schaltfläche in der unteren Ecke des Bildschirms klicken: click here to rekall the future – hier klicken, um die Zukunft abzurufen. Rekall wird aufhören und Du wirst Dein eigenes Gesicht in der Mitte der Straße finden: eine Postkarte, wie eine Erinnerung an eine imaginäre Zukunft in einem anderen Land, fern und doch so nah.
Die Postkarten wurden während der Ausstellung auf einem zweiten Bildschirm als Slideshow gezeigt.
Rekall Ubik @Neukölln ist Teil des ganzen Rekall-Projekts. Das Projekt ist ein work in progress. Es wurden bereits mehrere Versionen mit verschiedenen interaktiven Elementen wie einer Webcam oder einer Tastatur erstellt. Jede Version wird durch einen neuen Roboter dargestellt, als ob die vorherige Version wieder zusammengesetzt worden wäre.

Das Werk ist inspiriert von einer Erzählung von Philip K. Dick, worin Menschen die gerne reisen möchten, doch wegen verschiedenen Umständen das nicht ausführen können, die Dienste von REKALL Inc. in Anspruch nehmen. REKALL verspricht seinen Kunden, künstliche Erinnerungen einzupflanzen, die nicht von echten zu unterscheiden sind. Obwohl der Kunde vorher darüber informiert wird, dass das „Erlebte“ nicht real ist, sollen die „Erinnerungen“ dieselben Emotionen wie echte Erlebnisse auslösen.
Das Werk benachdruckt die Absurdität des Massentourismus, die Oberflächigkeit des Kurzurlaubs in der Ferne, die manchmal als einzige Ziel scheinen zu haben, ein tastbares Beweis zu bekommen “daß man da gewesen ist” – während das Ökosystem zerstört wird und die ursprüngliche Kultur verloren geht.

Rekall Ubik @ Neukölln hat seinen ersten Auftritt auf dem Festival 48 Stunden Neukölln gemacht, 14.-16. Juni 2019, Polymedialer Ponyhof – Kienitzer Str. 11 – 12053 Berlin
Siehe auch 48-stunden-neukoelln.de/de/event/rekall-ubik-neukölln

 

© Maria Korporal 2019

Rekall Golem @Praha

Rekall Golem @Praha ist in der Ausstellung ZEITVERSCHIEBUNG, von 1. bis 14. April 2019 in der Galerie VBK in Berlin, gezeigt worden.

Rekall Golem @Praha ist eine 2019 Fortsetzung von Rekall Ubik @Berlin, der ersten Städtereise von Rekall, in den Straßen von Berlin. Die Arbeit wurde in Prag anlässlich der Ausstellung POSUN V ČASE im Mai 2018 gezeigt. Während des Aufenthaltes in der tschechischen Hauptstadt ließ sich Rekall für seinen nächsten Städtetrip inspirieren, der zu dieser neuen Installation führte.
Während das interaktive Element der ersten Rekall-Versionen waren eine Webcam, mit der die Leute im Land oder in der Straße ihrer Wahl eine Selfie-Postkarte erstellen konnten, befasst Rekall Golem @Praha sich mit der Sprache: Die Leute werden aufgefordert, einen Text auf einer runden Tastatur einzugeben, auf dem sich jedoch nicht alle Buchstaben des Alphabets befinden. Es ist also nicht leicht auszudrücken, was man meint – als ob man sich in einem fremden Land befindet und nur ein paar Wörter der Sprache kennt. Rekall ist jedoch bereit, jedes Wort zu lernen, es laut vorzulesen und es endlos auf der Leinwand zu wiederholen, zusammen mit allen anderen Texten, die zuvor geschrieben wurden: ein babylonischer Unsinn.

Das Projekt begann im Jahr 2016 mit der ersten Installation von Rekall der um die Welt reiste. Das Werk ist inspiriert von einer Erzählung von Philip K. Dick, worin Menschen die gerne reisen möchten, doch wegen verschiedenen Umständen das nicht ausführen können, die Dienste von REKALL Inc. in Anspruch nehmen. REKALL verspricht seinen Kunden, künstliche Erinnerungen einzupflanzen, die nicht von echten zu unterscheiden sind. Obwohl der Kunde vorher darüber informiert wird, dass das „Erlebte“ nicht real ist, sollen die „Erinnerungen“ dieselben Emotionen wie echte Erlebnisse auslösen.
Das Werk benachdruckt die Absurdität des Massentourismus, die Oberflächigkeit des Kurzurlaubs in der Ferne, die manchmal als einzige Ziel scheinen zu haben, ein tastbares Beweis zu bekommen “daß man da gewesen ist” – während das Ökosystem zerstört wird und die ursprüngliche Kultur verloren geht.
Der Roboter “Rekall” ist ein kleiner wind-up Spielzeug-Roboter. Während der erste „Rekall“ auf einem kleinen Globus lief und die Besucher ein Land aus einer Liste aller Länder der Welt auswählen ließ, ist „Rekall Ubik“ ein Stadtreisender, der ständig in den Straßen unterwegs ist. Die Besucher können jederzeit auf eine Schaltfläche in der rechten Ecke des Bildschirms klicken: “click here to rekall a memory” – „Klicken Sie hier, um eine Erinnerung abzurufen“. Rekall wird aufhören und der Besucher wird sein eigenes Gesicht in der Mitte der Straße finden. Wie in der vorherigen Version wird eine virtuelle Postkarte an das System gesendet. Alle gespeicherten Postkarten werden vom Künstler gedruckt und im THE REKALL BOOK gesammelt, das während der Ausstellungen des Werkes oder im Atelier des Künstlers zu sehen ist.

Rekall Ubik @Berlin

Rekall Ubik @Berlin ist eine 2018 Fortsetzung der in 2016 angefangenen interaktiven Arbeit Rekall. Das Werk ist inspiriert von einer Erzählung von Philip K. Dick, worin Menschen die gerne reisen möchten, doch wegen verschiedenen Umständen das nicht ausführen können, die Dienste von REKALL Inc. in Anspruch nehmen. REKALL verspricht seinen Kunden, künstliche Erinnerungen einzupflanzen, die nicht von echten zu unterscheiden sind. Obwohl der Kunde vorher darüber informiert wird, dass das „Erlebte“ nicht real ist, sollen die „Erinnerungen“ dieselben Emotionen wie echte Erlebnisse auslösen.
Das Werk benachdruckt die Absurdität des Massentourismus, die Oberflächigkeit des Kurzurlaubs in der Ferne, die manchmal als einzige Ziel scheinen zu haben, ein tastbares Beweis zu bekommen “daß man da gewesen ist” – während das Ökosystem zerstört wird und die ursprüngliche Kultur verloren geht.
Der Roboter “Rekall” ist ein kleiner wind-up Spielzeug-Roboter. Während der erste „Rekall“ auf einem kleinen Globus lief und die Besucher ein Land aus einer Liste aller Länder der Welt auswählen ließ, ist „Rekall Ubik“ ein Stadtreisender, der ständig in den Straßen unterwegs ist. Die Besucher können jederzeit auf eine Schaltfläche in der rechten Ecke des Bildschirms klicken: “click here to rekall a memory” – „Klicken Sie hier, um eine Erinnerung abzurufen“. Rekall wird aufhören und der Besucher wird sein eigenes Gesicht in der Mitte der Straße finden. Wie in der vorherigen Version wird eine virtuelle Postkarte an das System gesendet. Alle gespeicherten Postkarten werden vom Künstler gedruckt und im THE REKALL BOOK gesammelt, das während der Ausstellungen des Werkes oder im Atelier des Künstlers zu sehen ist.

„Rekall Ubik @Berlin“ ist die erste Stadtreise von Rekall in den Straßen von Berlin. Die Arbeit ist anlässlich der Ausstellung POSUN V ČASE im Mai 2018 in Prag ausgestellt worden. Während des Aufenthalts in der tschechischen Hauptstadt hat sich Rekall für seine nächste Städtereise „Rekall Golem @Praha“ inspirieren lassen, welche in April 2019 in Berlin ausgestellt wird.

Acht Teasers von sieben Sekunden

Rekall

Maria Korporal: REKALL
Der Roboter der Sie rund um die ganze Welt führt
2016 Berlin, Deutschland
Interaktives Werk / Computerkunst
Computerprogramm in Javascript, Jquery und HTML5. Tisch L 70 B 48 H 70 cm, mit Hocker L 33 B 33 H 45 cm. Rechner, Bildschirm, Tastatur, Mouse, Kopfhörer oder kleine Lautsprecher.

Das Werk ist inspiriert von einer Erzählung von Philip K. Dick, worin Menschen die gerne reisen möchten, doch wegen verschiedenen Umständen das nicht ausführen können, die Dienste von REKALL Inc. in Anspruch nehmen. REKALL verspricht seinen Kunden, künstliche Erinnerungen einzupflanzen, die nicht von echten zu unterscheiden sind. Obwohl der Kunde vorher darüber informiert wird, dass das „Erlebte“ nicht real ist, sollen die „Erinnerungen“ dieselben Emotionen wie echte Erlebnisse auslösen.

Der Roboter “Rekall” ist ein kleiner wind-up Spielzeug-Roboter der über eine kleine Globe lauft, und so die Erde unter seinen Füßen drehen lasst.
Die Künstlerin hat eine interaktive Applikation erstellt die die Besucher an der Ausstellung bedienen können. Im Anfangsschirm kann man einen Land wählen aus eine Liste mit alle 239 Länder der Welt, klicken auf “go!” und los geht’s. Am Ende findet man das eigene Gesicht in der Mitte einer Aussicht des ausgewählten Lands. Man kann dann auf “click here for an unforgettable memory” klicken um eine virtuelle Postkarte fest zu legen. Die gespeicherte Postkarten werden allen von der Künstlerin gedruckt, und aufgehängt an der Wand oben dem Tisch in der Ausstellung.

Rekall © Maria Korporal

Das Werk benachdruckt die Absurdität des Massentourismus, die Oberflächigkeit des Kurzurlaubs in der Ferne, die manchmal als einzige Ziel scheinen zu haben, ein tastbares Beweis zu bekommen “daß man da gewesen ist” – während das Ökosystem zerstört wird und die ursprüngliche Kultur verloren geht.

Good Trip, Bad Trip

Es ist ein aufregendes Erlebnis, mit dem Auto durch die beleuchteten Straßen Berlins zu fahren und dabei Rockmusik auf voller Lautstärke zu hören. Es wirkt wie eine Art von Trance. In meinem Video wird die Fahrt zum Rausch eines Drogenabhängigen. Die Stadtszenen sind am Anfang gut zu erkennen, verwandeln sich aber langsam in abstrakte Bilder: Zuerst bunt und kaleidoskopisch ekstatisch (good trip), dann aber langsam grausam und bedrohlich, wie ein schlimmer Ölteppich auf der Oberfläche des Ozeans, und die Musik wird verzerrt und unangenehm (bad trip).
Autofahren, Lichter der Stadt – die Zivilisation der heutigen Welt basiert auf einer tiefen Sucht ermöglicht durch fossile Brennstoffe. Die globalen Umwelt- und Klimaprobleme im Zusammenhang mit dem Kraftstoffverbrauch sind bekannt und unbestreitbar: Die Zukunft der Erde ist in Gefahr. Wir sollten uns von unserer fossilen Sucht befreien, wenn wir nicht in einen ewigen “bad trip” gleiten wollen.

Der Roboter Red Rekall, der am Anfang und am Ende des Videos erscheint, ist eine Schlüsselfigur in meinem Rekall Projekt, in dem kleine wind-up Spielzeugroboter Menschen um die Welt führen und künstliche Reiseerinnerungen schaffen. Rekall erschafft Erfahrungen, in denen man eintaucht, aber gleichzeitig beobachtet er uns – an diesem Punkt könnte man die Absurdität unserer Existenz erkennen.

Screenings:
• 30. September – 4. Oktober 2020: Over the Real – Festival Internazionale di Videoarte, Lucca.
• 10. Januar –  6. März 2020: in Endlosschleife auf der Ausstellung Fossile Sucht, Group Global 3000, Berlin.

Titel: Good Trip, Bad Trip
Technik: Experimentelles Video und Animation
Länge: 4’25“
Jahr: 2019
Sound Design: von Maria Korporal mit einem CC0 Track von Loyalty Freak Music